Sprengel/Schülern. Weder Wind noch Wetter konnten sie abschrecken: Bereits zum Start des Fahrradkorsos nach Schülern und zurück versammelten sich gut 100 Teilnehmer an der Sprengeler Mühle, darunter auch einige Kinder. Gemeinsam fuhren sie, abgesichert durch ein Polizeifahrzeug und die beiden Einsatzfahrzeuge der Ortswehren Schülern und Sprengel, über die Landesstraße 171 über die Schneverdinger Gemeindegrenze zum Sportplatz der Nachbarortschaft.
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Dort wurden sie von den Teilnehmern aus dem Schneverdinger Bereich in Empfang genommen, um umgehend gemeinsam wieder zurück zur Sprengeler Mühle zu fahren. Bürgermeister Carlos Brunkhorst zeigte auf: „Egal woher Sie kommen, egal aus welchem Ort oder welcher Partei, alle ziehen hier an einem Strang.“ Die Sicherheit der Kinder auf ihrem Schulweg und der Anwohner sei vordergründig bei der Betrachtung des Verfahrens zu beachten, so Brunkhorst.
Rolf Weinreich, SPD-Fraktionsvorsitzender im Schneverdinger Stadtrat, war nach eigener Aussage überwältigt von der Beteiligung: Damit hätte niemand gerechnet. Nach der mit der Heidekreis abgestimmten Prioritätenliste des Verdener Straßenbauamts stehe der Radwegelückenschluss Sprengel – Schülern erst an zweiter Stelle.
Seit 2007 werde über die Notwendigkeit des Radwegs aufgrund der stark befahrenen Landesstraße diskutiert. Das Verdener Straßenverkehrsamt habe den Bau allerdings erst für 2014 festgesetzt. Jedoch stünden alle Grundstücke zur Verfügung, und der Haushaltsposten über 30 000 Euro sei seit 2008 fest im Schneverdinger Budget. Weinreich plädiert dafür, dass die Umsetzung nicht weiter geschoben, sondern am besten noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden sollte.
Keine Parteipolitik
Trotz des Regens sei die „Aktion Fahrradkorso“ nicht ins Wasser gefallen, freute sich Thomas Bammann beim Abschluss an der Sprengeler Mühle. Vielmehr sei sie ein voller Erfolg gewesen. Der Impuls dafür sei zwar von der Gruppe Bürgerunion gekommen, sie werde aber überparteilich von allen Parteien sowie den Kommunen Neuenkirchen und Schneverdingen unterstützt. Das hatten am Donnerstagabend in der Neuenkirchener Gemeinderatssitzung auch Bürgermeister Carlos Brunkhorst und Hartmut Maaß als Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion betont.
Dabei hatte Brunkhorst auch von einem Gespräch mit Heiko Gerken, dem Leiter der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Verden, zum Stand des Verfahrens berichtet. Erfreulich sei, dass die Maßnahme mit dem Status des „vordringlichen Bedarfs“ zur Umsetzung an das Ministerium in Hannover gemeldet wurde. Allerdings, so gab Brunkhorst zu bedenken: Landesweit konkurriere das Projekt mit weiteren 129 Maßnahmen. Daher sei derzeit keine verbindlich-seriöse Aussage zum Zeitpunkt der Umsetzung zu erhalten.
Von großem Vorteil sei, dass die Grundstücksfragen geklärt seien und eine Planung unter Schneverdinger Federführung bereits vorliege, ebenso die Finanzierungszusagen der beteiligten Kommunen Schneverdingen und Neuenkirchen.
Sicherheit ist Ziel
Dennoch, so Brunkhorst: „Trotzdem sollten wir an allen geeigneten Stellen deutlich machen, das die Vollendung des Radweges von Neuenkirchen nach Schneverdingen eine wichtige Maßnahme zur Sicherheit unserer Rad fahrenden Einwohner und Gäste ist.“
Das Ziel der Verkehrssicherheit sei eine Gemeinschaftsaufgabe, meinte auch Bammann, der den Beitrag und das Engagement aller Mitwirkenden würdigte. Ausdrücklich hob er dabei den Anteil der Sprengeler Dorfgemeinschaft am Gelingen hervor. Sie unterstützte die Aktion mit einer in der Mühle aufgebauten Kaffeetafel sowie Bratwürstchen vom Grill, so dass die Teilnehmer sich zum Abschluss stärken sowie über fehlende Fahrradwege und andere Themen diskutieren konnten.
Nach dieser Aktion würden jetzt wieder Gespräche geführt in der Hoffnung, das Verfahren für den Bau des Radwegs an der Landesstraße 171 vielleicht doch etwas zu beschleunigen, so die Organisatoren.
Infos zur Ortschaft Schülern auch unter: https://www.facebook.com/svd.schuelern