RESOLUTION ZUR ABLEHNUNG VON FRACKING
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Moog-Steffens,
hiermit beantragt die Gruppe SPD/GRÜNE, dass der Stadtrat folgende Resolution beschließen möge:
RESOLUTION: ABLEHNUNG VON FRACKING MIT UMWELTGEFÄHRDENDEN CHEMISCHEN ZUSÄTZEN ZUR UNKONVENTIONELLEN ERDGAS-FÖRDERUNG
- Der Rat der Stadt Schneverdingen lehnt die unkonventionelle Förderung von Erdgas mit chemischen Zusätzen durch das so genannte „Fracking“ ab.
- Die Stadt wird für diesen Zweck keine städtischen Grundstücke zur Verfügung stellen.
- Der Stadtrat bittet die Bürgermeisterin unverzüglich die politischen Gremien zu informieren, wenn ihr Informationen über geplante Explorationen vorliegen. Die Informationsbitte gilt auch für die Kenntnisnahme von Verpressungen von Lagerstättenwasser im Stadtgebiet von Schneverdingen.
- Darüber hinaus wird die Bürgermeisterin gebeten, die Kreistags-, Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie die Landesregierung anzuschreiben und folgende Maßnahmen zu fordern:
- Die Stadt Schneverdingen fordert die Aussetzung von Fracking-Maßnah-men in der Region bis eine Technik entwickelt worden ist, die eine Förderung von Erdgas durch Fracking gänzlich ohne Einsatz von gesundheitsgefährdenden und umweltschädigenden Stoffen zulässt.
- Vor dem Hintergrund der angekündigten Entwicklung einer Technik zur Behandlung von Lagerstättenwasser erwartet die Stadt Schneverdingen, anfallendes Lagerstättenwasser aus schon vorhandenen Erdgasförderstätten vor der Verpressung der vor Ort entstandenen Abwässer mit dieser Technik zu behandeln, um eine Gefährdung des Grundwassers und des Bodens auszuschließen.
- Nachdem nunmehr die Ergebnisse der vom Bundesumweltministerium und dem Land NRW in Auftrag gegebenen Gutachten vorliegen, ist eine neue Beurteilung der gesamten Fördertechnik und der damit einhergehenden Gefahren notwendig.
- Genehmigungsverfahren zu Explorationen, Bohrmaßnahmen, Durchführung von Fracking-Maßnahmen und dem Fördern von Gas (also Erlaubnisverfahren zur Bergbauberechtigung sowie Bewilligungsverfahren für Betriebspläne) sind unter Beteiligung der betroffenen Gemeinden als Träger öffentlicher Belange und der Öffentlichkeit durch Bürgerbeteiligung zu gewährleisten.
- Umweltverträglichkeitsprüfungen werden Voraussetzung für alle Genehmigungsverfahren, die eine Gasförderung als Ziel haben.
- Explorationen und Bohrungen zur Förderung von Gas in Wassereinzugs- und Wassergewinnungsgebieten der Grund- und Trinkwasserversorgung sowie in Natur- und Landschaftsschutzgebieten sind nicht zulässig. Diese Forderungen sind im Bundesbergrecht und Umweltrecht aufzunehmen.
- Die Landesregierung wird aufgefordert, die Öffentlichkeit frühzeitig über Anträge zur Exploration sowie zur Erdgasförderung und den damit verbundenen Maßnahmen zu informieren und die Träger öffentlicher Belange sowie die Bürger/innen unmittelbar nach Antragsstellung umfassend zu unterrichten.
- Die Stadt Schneverdingen unterstützt die Bestrebungen, das Bergrecht zu novellieren.
- Wir fordern die Beweislastumkehr für Schäden. Danach ist vom jeweiligen Gasförderunternehmen nachzuweisen, dass aufgetretene Schäden der Umwelt, im Grund und Boden oder am Eigentum nicht ursächlich in der Gasförderung und den damit verbundenen Maßnahmen einschließlich des Betreibens von Lagerstättenwasserleitungen und des Verpressens von flow back in der Region liegen. Die Gasförderunternehmen müssen sich dafür versicherungsrechtlich absichern oder entsprechende Kautionen für eventuell auftretende Schäden hinterlegen.
- Ebenso fordert die Stadt Schneverdingen ein generelles Grundwassermonitoring aller Erdgasbohrungen in der Region. Die grundwasserführenden Schichten sind regelmäßig zu überprüfen, um eine Verunreinigung kurzfristig feststellen und gegebenenfalls geeignete Sicherungsmaßnahmen durchführen zu können.
Begründung:
Durch das so genannte Fracking wird mit Tiefenbohrungen Gas aus Steinschichten gelöst und gefördert. Dabei wird ein Cocktail chemischer Substanzen mit Wasser und Sand vermischt und unter hohem Druck in die Steinschichten verbracht, in denen Gas gebunden wurde.
Das Umweltbundesamt forderte 2011 vom Gesetzgeber strenge Auflagen für das Fracking, wie z.B. das Verbot von Fracking in sensiblen Gebieten (Trinkwassergewinnungsgebiete etc.) und obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfungen. Es weist außerdem darauf hin, dass die Entsorgung des so genannten Flow-Backs (belastetes Frack- und Lagerstättenwasser) höchst problematisch ist.
Für die derzeit stark umstrittene Fördermethode zur Gewinnung von unkonventionellem Erdgas gibt es bis heute keine ausreichenden gesetzlichen Regelungen und Bürgerbeteiligungen. Nicht kalkulierbare und nicht rückholbare Umweltschäden sowie zusätzliche Flächenversiegelung sind zu befürchten. Der Lebensraum und die Lebensqualität der Stadt können stark beeinträchtigt werden.
Aktuell gibt es ein Genehmigungsverfahren zur Exploration von Erdgasvorkommen in der Lüneburger Heide im sogenannten Erlaubnisfeld Oldendorf, beantragt von der Blue Mountain Exploration LLC ansässig in New York. Dieses Erlaubnisfeld dehnt sich bis in das Stadtgebiet von Schneverdingen aus.
Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Hier der Antrag zum Download als PDF: Antrag_Fracking-Resolution_2013-05-10
Genauso unsicher wie Atomkraft und Gentechnik. Noch viele Generationen werden mit den schrecklichen Folgen belastet sein. Das kann niemand wirklich wollen. Schaut in den USA, was da alles passiert ist, das brauchen wir in unserem dichtbesiedelten Land keinesfalls!
Da hast du völlig Recht! Gruß!
Können Sie Sich und die Mitmenschen bitte erstmal richtig(!) über das Fracking informieren?! 1. Es findet keine Umweltverseuchung statt 2. Das Fracking erfolgt weit tiefer unter Grundwasser!
Hauptsache es werden erst einmal die Leute wild gemacht, vollständige Information Fehlanzeige. Was DA! alles passiert….. klar, als Mittel zum Zweck werden Pannen ordentlich aufgepuscht.
Sehr geehrter Herr Schiller,
wir informieren richtig und haben uns mit dem Thema lange auseinandergesetzt. Je länger, desto erschreckender sind die Erfahrungen.
Informieren Sie sich bitte: z.B. auf: http://www.gegen-gasbohren.de/
Die Pannen sind leider keine Ausnahme, sondern die Regel.
Freundliche Grüße
SPD Schneverdingen
Sehr geehrter Herr??? von der SPD Schneverdingen,
es ist doch schon interessant, das ich auf einen Kommentar einer Leserin antworte, ich aber eine Stellungnahme von Ihnen erhalte.
Es tut mir leid, aber es werden doch nur die politisch „nützlichen“ Informationen weiter gegeben. Auch die Seite, die Sie mir empfohlen haben, ist eine Gegen- Fracking- Seite.
Eine „Panne“ entsteht, wenn Fehler gemacht werden, z. B. in Grundwassertiefe gefrackt wird. Dieses Video mit dem Feuer aus dem Wasserhahn macht sich gut, um die Angst der Leute zu schüren… aber auf so etwas stehen ja bekanntlich viele. Aber mal hinterfagen? Die Trinkwassertiefe beträgt ca. 200m, Grundwassertiefe max. 600m, gefrackt wird in mind. 1000m….
Und die Unmengen an Chemiebrühe, die in die Erde gepumpt wird, ist eine sehr geringe Menge an Chemikalien in einer sehr großen Menge Wasser (u.a. Wikipedia) .
Es ist doch keine positive Berichterstattung gewünscht, und die meisten Menschen brüllen ja schon ins selbe Horn. Meinungsbildung ist kaum möglich, nur wer sich selbständig zu allen Seiten informiert, statt die Schlagzeilen nach zu posaunen.
Ich habe auch interessante Seiten anzubieten: http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/ und einige Berichte im SPIEGEL online „Neue Studie gibt Entwarnung für Fracking“ und die Welt
Die Frage ist doch:
– Wer hat tatsächlich Interesse in Deutschland kein Gas zu gewinnen?
– Kann nur durch Angst und Verunsicherung Politik gemacht werden?
Leider gibt es viele Leute, die ihre Meinung durch Fakten nicht ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Frau Schiller
Sehr geehrte Frau Schiller,
die dramatischen Bilder brennender Wasserhähne brauchen wir hier gar nicht, um eine skeptische Haltung zu entwickeln. Werfen Sie doch bitte nur einen Blick über die Landkreisgrenzen. In Söhlingen: Jahrelange Probleme mit oberirdischen Leitungssystemen, Austritt von Benzol und Quecksilber durch Diffusion. Ebenso in Völkersen: Austausch von 22 km Leitungen, aus denen Benzol durch (ungeeignetes) Rohrmaterial in den Boden gelangte. Die hochsalzigen Abwasser aus der Gasförderung enthalten weitere Gifte aus dem Untergrund, unter anderem radioaktive N.O.R.M.-Abfälle. Die „Entsorgung“ dieser Abwasser in gigantischen Mengen – wie z.B.1 Mio. Kubikmeter in „Söhlingen H1“ – in Versenkbohrungen ist verantwortungslos und war in der Region Verden sogar in einem Wasserschutzgebiet genehmigt worden. Und zwar nach Bergrecht, das die Information der Öffentlichkeit weitgehend ausschließt. Wenn Sie ausgerechnet die PR-Seite des Konzerns ExxonMobil als neutrale Information vorschlagen, vergessen Sie bitte nicht die regionalen Wasserversorger zu zitieren, die sind ausgesprochene Kritiker des gegenwärtigen Zustandes ungeschützer Grundwasserkörper. Wasser brauchen wir zum Leben – Gas nicht.
Nachtrag:
„Die Welt“ 24.05.2013
Hamburg-Wasser-Chef warnt vor Fracking
http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article116469209/Hamburg-Wasser-Chef-warnt-vor-Fracking.html
Sehr geehrte Frau Battenbrook,
das ist doch Äpfel mit Birnen vergleichen. Nachweislich(!) grundwasserschädlich ist der viele Hühner- und Schweinedung, der auf den Ackern verteilt wird, aber deswegen werden die Tiere nicht reduziert oder „abgeschafft“. Aber warum fahren immer noch riesige Öltanker über die Meere?? Und das ganze o.g. Rohrleitungssystem ist auf einmal schlecht, weil jemand bei der Materialwahl der Rohre gepfuscht hat?! Warum wurde unbrauchbares Material genommen? Wollte jemand Kosten sparen??
Aber das hat alles nichts mit Fracking zu tun…..
Mit freundlichem Gruß
U. Schiller
By the way:
Den Mann, der die Studie zur Entwarnung zum Thema Fracking geleitet hat findet man hier: http://www.xing.com/profile/Tobias_Lewe
Wenn man mal einen Blick auf die vorherigen Arbeitgeber wirft, dann kann man sich den Rest doch an zwei Fingern abzählen.
Da sieht man mal, mit welchen Strukturen Exxon arbeitet. Die kaufen sich ihre Studien einfach ein.