Heidekreis. „Mit großer Verwunderung haben wir in dieser Woche von einem Antrag der Exxon-Mobil erfahren, die Bohrstelle Z2 in Soltau für die Verpressung von Lagerstättenwasser zu nutzen. Weder der Landkreis noch die Öffentlichkeit ist bisher umfassend über dieses Vorhaben informiert worden. Selbst wenn sich die Pläne noch in einem frühen Stadium befinden sollten – so schafft man kein Vertrauen“, kritisierte der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion im Heidekreis, Dieter Möhrmann, die Pläne.
Hinzu komme, so die SPD weiter, dass die Verpressungsstelle nur rund 1,8 km vom Trinkwasserschutzgebiet Schüttenbusch der Stadtwerke Soltau entfernt liegt, dies gelte auch für das Heilquellenschutzgebiet der Soltau-Therme. Möhrmann hat nun den SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil, eingeschaltet, um beim Landesbergamt (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld und gegenüber dem Wirtschaftsministerium aktiv zu werden, um eine schnelle Genehmigung der Pläne möglichst zu verhindern.
Offenbar liegt der Antrag schon seit dem vergangenen Jahr beim Landesbergamt vor und soll jetzt in die Genehmigungsphase kommen. Klingbeil, der diesbezüglich bereits den Kontakt zum Vorstand des Energieunternehmens gesucht hat, wies darauf hin, dass zur Zeit auf Landes- und Bundesebene an schärferen Regeln auch für die Verpressung von Lagerstättenwasser gearbeitet wird. „Gerade vor diesem Hintergrund halte ich eine mögliche Genehmigung von Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt für grundsätzlich falsch. Uns ist jetzt aber erst einmal wichtig, den genauen Stand des Verfahrens zu erfragen“, so Klingbeil, der sich an das Wirtschaftsministerium wenden wird.
Die SPD-Kreistagsfraktion geht davon aus, dass in der nächsten öffentlichen Kreis-Umweltausschuss-Sitzung in der auf Antrag der SPD über das Thema Verpressung informiert werden soll, alle Fakten zum Thema auf den Tisch kommen, dazu gehören auch die Pläne der Energiekonzerne für den Heidekreis.