Auf Nachfragen des Heidekreises hat der Gemeinde-Unfallversicherungsverband eine Auswertung der Schulwegunfälle im Landkreis vorgenommen. Dies geht zurück auf die Arbeitsgruppe „Schulwegsicherheit“ des Kreispräventionsrates unter Leitung von Bodo Rockmann von der Verkehrswacht Munster-Bispingen. Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt den Analysewunsch des Kreispräventionsrates und geht davon aus, dass die vorliegenden Zahlen ausgewertet werden und über Gegenmaßnahmen nachgedacht wird“, so SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender, Dieter Möhrmann. Die SPD erwartet, dass das Thema nun auch in den kommunalen Schulausschüssen beraten wird.
Es hat sich leider bestätigt, dass der Heidekreis im Vergleich zu den bundesweiten und niedersächsischen Zahlen eine hohe Schulwegunfallhäufigkeit aufweist. Während bundesweit seit 2010 6 bis 7 Unfälle pro 1000 Schüler und Jahr gezählt werden, im Landesdurchschnitt Niedersachsens 10 Unfälle passieren, gibt es im Heidekreis 14 bis 15 Schulwegunfälle im Durchschnitt je 1000 Schüler seit 2010. Landkreisweit ereigneten sich 2010 315 Schulwegunfälle, die Zahl ist im Jahr 2014, dem letzten ausgewerteten Jahr, erfreulicherweise auf 267 zurückgegangen. Auffällig ist weiter, dass die Anzahl der Unfälle von Grundschülern in den kreisangehörigen Kommunen sehr unterschiedlich ist, das reicht in den Jahren 2010 bis 2014 von über 20 Unfällen pro Jahr bis zu 4 registrierten Vorfällen in den einzelnen Kommunen. Die Unfälle von Schülern ab der 5. Klasse sind nur landkreisweit erfasst, so dass gemeindliche Unfallschwerpunkte sich hier nicht feststellen lassen. Die SPD hat darum gebeten, dass auch diese Zahlen pro Kommune zur Verfügung gestellt werden.
Der Gemeinde-Unfallverband teilt mit, dass alle meldepflichtigen Unfälle erfasst wurden, meldepflichtig ist ein Unfall, wenn aufgrund der Unfallfolgen u.a. Arztkosten bezahlt werden. Als Schulweg wird der Weg von der eigenen Haustür bis zum Schulgebäude gezählt, aber auch Unfälle in der Schule oder bei Schulveranstaltungen werden erfasst. Zu den Unfällen zählen auch Stolpervorfälle, also auch das aufgeschlagene Knie beim Radfahren und es müsse nicht unbedingt ein Unfallgegner vorhanden sein. „Unser Wunsch ist, dass wir gemeinsam mit dem Kreispräventionsrat, den Verwaltungen, den Eltern und der Kommunalpolitik zu einer Unfallreduzierung kommen“, so Möhrmann abschließend.